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Die richtige Wasserpflege

Flockung – das Geheimnis kristallklaren Poolwassers

10 Apr 2025 0 Kommentare
Flockung – das Geheimnis kristallklaren Poolwassers

Auch wenn Sandfilteranlagen wahre Arbeitstiere sind, stoßen sie bei feinsten Schwebestoffen an ihre Grenzen. Genau hier kommt die Flockung ins Spiel – ein Prozess mit erstaunlich viel Wissenschaft dahinter. In diesem Beitrag erklären wir, warum Flockung so wichtig ist, wie sie funktioniert, was man dabei beachten muss – und wie sie sogar hilft, den Chlorverbrauch und gesundheitsschädliche Chlornebenprodukte zu senken.


Sichtbarer Unterschied: Der Tyndall-Effekt

Vergleich Flockungsmittel

Bei Tageslicht sieht Poolwasser oft klar aus – doch der wahre Zustand zeigt sich erst nachts: Schalte einen Unterwasserscheinwerfer ein. Wenn du im Lichtkegel vor dem Scheinwerfer viele leuchtende Partikel siehst, liegt das am sogenannten Tyndall-Effekt. Er macht kolloidale Schwebestoffe sichtbar, die das Licht streuen. Ist kein Lichtkegel zu erkennen, ist das Wasser tatsächlich klar. Genau hier zeigt sich die Wirksamkeit der Flockung.


Was ist Flockung überhaupt?

Bei der Flockung werden kleinste, nicht filtrierbare Schmutz- und Trübstoffe im Wasser mithilfe eines Flockungsmittels zu größeren Einheiten – sogenannten Flocken – verbunden. Diese können dann von der Sandfilteranlage zurückgehalten werden. Das funktioniert, weil viele dieser feinen Partikel elektrisch negativ geladen. Flockungsmittel auf Aluminiumbasis wirken als "Klebstoff", indem sie die Ladung neutralisieren und die Partikel aggregieren lassen. Im öffentlichen Bereich ist eine kontinuierliche Flockung zwingend vorgeschrieben, im Privatbereich wird diese leider oft vernachlässigt.


Wie wird Flockungsmittel angewendet?

Für private Pools ist die einfachste Lösung die Flockkartusche. Sie wird direkt in den Skimmer gelegt und gibt das Flockungsmittel über mehrere Tage langsam ins Wasser ab. Das Mittel verteilt sich im Kreislauf und reagiert dort mit feinsten Schmutzpartikeln. Die entstehenden Flocken bleiben im Filter hängen – vorausgesetzt, die Sandfilteranlage ist dafür überhaupt geeignet.

Wichtig:

  • Nach jeder Rückspülung muss eine neue Flockkartusche eingesetzt werden. Bei einem 400mm Filterkessel reicht eine halbe Kartusche aus.
  • Eine permanente Dosierung ist nur bei Verwendung eines Sandfilters mit niedriger Filtergeschwindigkeit sinnvoll.

 

Warum ist Flockung so wichtig?

Ein Sandfilter kann – je nach Korngröße des Filtersandes – Partikel in der Größenordnung von etwa 30 bis 50 Mikrometer (µm) zuverlässig zurückhalten. Viele organische und kolloidale Verunreinigungen wie Hautzellen, Öle, Fette oder Biofilmrückstände sind jedoch deutlich kleiner: Sie bewegen sich meist im Bereich von 1 bis 10 Mikrometern, teils sogar darunter im Nanometerbereich. Solch winzige Teilchen würden den Filter mühelos passieren – wenn man ihnen nicht durch gezielte Flockung zuvor käme. Dabei werden diese Kleinstpartikel mithilfe eines Flockungsmittels zu größeren Flocken gebunden, die dann problemlos im Filtersand hängen bleiben.

Flockung entfernt auch gelöste Phosphate, die etwa aus Düngemitteln, Staub oder organischen Rückständen ins Wasser gelangen. Gerade in warmem Wasser wirken diese Phosphate wie Dünger und fördern das Algenwachstum massiv. Wird ihnen durch Flockung die Nährstoffgrundlage entzogen, haben Algen keine Chance mehr. (Saunus, Schwimmbäder Planung-Ausführung-Betrieb, 2018)

Ein spannender Nebeneffekt: In nährstoffarmem Wasser können sich Algen selbst dann nicht vermehren, wenn einmal zu wenig oder kein Chlor vorhanden sein sollte – zumindest für ein bis zwei Tage. Das macht die Wasserpflege robuster gegenüber Dosierfehlern.

Weniger organische Belastung bedeutet auch weniger Chlorverbrauch. Und das reduziert wiederum die Bildung gesundheitsschädlicher Chlornebenprodukte wie Trichloramin oder Trihalomethane (THM), die vor allem bei schlechter Filtration entstehen.

 

Wichtig: Die richtige Filteranlage

Die Flockung funktioniert nur, wenn das Wasser langsam genug durch den Filter fließt. Bei kleinen Sandfilteranlagen mit hoher Filtergeschwindigkeit (> 50 m/h) werden die empfindlichen Flocken zerrissen und können nicht mehr im Filter zurückgehalten werden. Für eine wirksame Flockung sollte die Filtergeschwindigkeit idealerweise bei 30 m/h liegen. Unsere Anlagen aus der EcoLine und ExpertLine sind speziell darauf ausgelegt.

 

Fazit

Flockung ist kein Zusatz, sondern ein zentraler Bestandteil einer modernen Wasserpflege – vor allem, wenn glasklares Wasser, weniger Chemieeinsatz und zuverlässige Algenkontrolle gewünscht sind. Damit Flockung wirksam ist, braucht es:

  • ein geeignetes Flockungsmittel (z. B. Kartusche im Skimmer),
  • eine Sandfilteranlage mit niedriger Filtergeschwindigkeit,
  • eine korrekt eingestellten pH-Wert von 7.0-7.2 und
  • ein wenig technisches Grundverständnis.

In unserer Facebook-Gruppe  Pool Selbsthilfegruppe - PoolMarie findest du viele praktische Tipps rund um die entspannte Wasserpflege. Schau vorbei!

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