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Die richtige Wasserpflege

Cyanursäure - Gut oder schlecht?

18 May 2025 0 Kommentare
Cyanursäure - Gut oder schlecht?

Cyanursäure (CYA) ist ein Stoff, der in der Poolpflege eine wichtige, aber oft missverstandene Rolle spielt. In diesem Beitrag erklären wir, was Cyanursäure ist, wann sie nützlich ist – und wann sie zum Problem wird. Außerdem erfahren Sie, wie Sie CYA im Pool messen, vermeiden und den Gehalt abschätzen können.

Was ist Cyanursäure?

Cyanursäure ist eine chemische Verbindung, die als Stabilisator für Chlor im Poolwasser dient. Sie schützt das freie Chlor vor dem schnellen Abbau durch UV-Strahlen der Sonne – besonders wichtig in Freibädern bei starker Sonneneinstrahlung.

Bei einem Pool ganz ohne Chlorstabilisator müsste man täglich mehrmals den Chlorgehalt messen und ständig nachdosieren. Das ist ohne eine Dosieranlage oder geregelte Salzelektrolyse ein Ding der Unmöglichkeit. Die Cyanursäure hat also durchaus ihre Berechtigung.

Cyanursäure ist in vielen Chlortabs und Multitabs bereits enthalten. Bei deren Einsatz gelangt also automatisch auch CYA ins Wasser.

Cyanursäure: Wann nützlich – wann schädlich?

✅ Wann Cyanursäure sinnvoll ist:

  • Bei Einsatz von Chlortabs: Hier ist CYA notwendig, da das Chlor sonst unter UV-Licht schnell zerfällt.
  • Bei ungeregelten Salzelektrolyseanlagen: Wenn keine Redox- oder Chlormessung zur Steuerung erfolgt, kann eine geringe Menge CYA helfen, das produzierte Chlor zu stabilisieren.

 

❌ Wann Cyanursäure problematisch ist:

  • Bei Einsatz von Chlortabs: Paradox, aber bei dauerhaften Einsatz von Chlortabs mit Stabilisator steigt die CYA-Konzentration schnell in einen Bereich, der schädlich ist.
  • Bei Redox-geregelten Dosieranlagen mit Flüssigchlor: Diese Anlagen dosieren exaktes freies Chlor. Zusätzliche Cyanursäure ist hier überflüssig und kann sogar kontraproduktiv sein.
  • Bei Redox-geregelter Salzelektrolyse: Die Anlage passt die Chlorproduktion an den tatsächlichen Bedarf an. CYA verzögert die Wirkung von Chlor, was die Regelung erschwert

 

Warum zu viel Cyanursäure ein Problem ist

Ab einem Gehalt von über 15 mg/l beginnt Cyanursäure die Wirkung von Chlor merklich zu blockieren. Das Wasser kann trüb werden, Algenbildung nimmt zu – obwohl der Chlorgehalt scheinbar "hoch genug" ist. Das führt oft zu der Situation: Viel Chlor im Wasser – aber wenig Wirkung und daher schlechte Wasserqualität.

Wie in der Tabelle zu entnehmen ist, muss der Chlorwert im Wasser mit zunehmender Konzentration an CYA angehoben werden, um noch eine ausreichende Desinfektionswirkung zu erzielen. Mit dem Online-Rechner bei PoolDigital kann man das leicht mit den eigenen Werten ausrechnen.

Eine zu hohe Konzentration kann nur durch Teilwasserwechsel reduziert werden. Das wöchentliche Rückspülen des Sandfilters ist eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu, den CYA-Wert etwas zu reduzieren.

Wie vermeide ich Cyanursäure im Pool?

  • Verzicht auf Chlortabs und Multitabs, etwa durch den Einsatz einer automatischen Dosieranlage oder Chlorerzeugung durch Salzelektrolyse.
  • Wechsel auf unstabilisierte Chlorprodukte wie Flüssigchlor oder anorganische Chlorprodukte.
  • Regelmäßiger Teilwasserwechsel, wenn Sie Chlortabs verwenden.

 

Cyanursäure messen

Die Konzentration von Cyanursäure kann mit einem Photometer wie bspw. dem PoolLab gemessen werden. Der ideale Bereich liegt zwischen 10 und 15 mg/l.

Tipp: Messen Sie die CYA bei regelmäßigem Einsatz von Chlortabletten einmal pro Monat.

Abschätzung: Wie viel Cyanursäure produzieren Chlortabs?

Wer sich keinen teuren Photometer kaufen möchte, kann den CYA-Wert etwas umständlich und nur als sehr groben Wert auch abschätzen. Eine Chlortab enthalten etwa 50-55 % Cyanursäure. Als Faustformel kann man diese Werte anwenden:

  • 200 g Chlortab → ca. 100 g Cyanursäure
    In einem 50 m3 Liter Pool führt ein 200g Chlortab zu einem Anstieg von ca. 2 mg/l CYA
  • 20g Chlortab → ca. 10 g Cyanursäure
    In einem 18 m3 Liter Pool führt das zu einem Anstieg von ca. 0,5 mg/l CYA

Beispiel: Bei einem 18m3 Pool hat man die empfohlene Konzentration mit 25 Stück 20g Chlortabs erreicht und sollte dann auf anorganisches Chlor umsteigen oder andere Gegenmaßnahmen ergreifen. Mehr dazu im nächsten Blog-Beitrag zur Wasserpflege.

Fazit

Cyanursäure ist weder gut noch schlecht – es kommt auf den Einsatzzweck an. Sie ist unverzichtbar beim Einsatz von Chlortabletten, aber störend bei moderner Pooltechnik mit Regelung. Wer dauerhaft mit CYA arbeitet, muss den Gehalt im Blick behalten und regelmäßig Teilwasserwechsel einplanen. Alternativ bieten anorganische Chlorprodukte oder Salzelektrolyseanlagen eine langfristig stabile Wasserpflege – ganz ohne Cyanursäure.


Haben Sie Fragen zu Cyanursäure oder den passenden Produkten für Ihre Pooltechnik?

In unserer Facebook-Gruppe  Pool Selbsthilfegruppe - PoolMarie findest du viele praktische Tipps rund um die entspannte Wasserpflege. Schau vorbei!

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